Im Gros Plané ist die Erde immer noch blutrot. Wenn man in den Mauern der Feuergrube graben würde, würde man auf alte Gebeine stossen wie auf den Schädel eines grossen Geissbocks, der während langer Zeit an den Hängen des Moleson gewütet hatte.
Dieser Bock kam aus der Hölle, aber niemand wusste, wo er sich tagsüber aufhielt. Gegen Abend hörte man jeweils starken Wind mit unerklärlichen Stimmen und dann sah man den Leib eines Tieres mit grossen roten Hörnern, die Sterne aussprühten, wenn es den Kopf schüttelte. Das Vieh wurde immer mehr verängstigt. Der Käser wollte diesem Unwesen ein Ende bereiten.
Er ergriff einen Knüppel, schlug Nägel hinein, besprengte ihn mit Weihwasser und nahm ein Bild der Mutter Gottes mit sich. Als er sich dem Bock näherte, erzitterte der ganze Berg. Und als er auf den Bock einschlug, löste sich das Tier mit Ausnahme des Schädels in Rauch und Asche auf. Den Käser fand man anschliessend ebenfalls tot im Gras.
Beide Leichen wurden unter der Feuergrube verscharrt. Und man sagt, dass dort niemand graben dürfe, ohne ebenfalls vom Tod erfasst zu werden.
Quelle
Themenpfad :
Im Land der Greyerzer Sagen
Text :
"Sous la bannière de la Grue"